Der Corpus iuris civilis, auch bekannt als Justinianisches Recht, ist eine Sammlung römischer Rechtsquellen, die während der Regierungszeit des oströmischen Kaisers Justinian I. (regierte von 527 bis 565) zusammengestellt wurde.
Der Corpus iuris civilis besteht aus vier Hauptkomponenten:
Institutiones: Dies ist ein einführendes Lehrbuch des römischen Rechts und diente als Grundlage für die Ausbildung von Rechtsanwälten und Richtern.
Digesta (auch bekannt als Pandekten): Dies ist eine umfangreiche Sammlung von Zitaten aus den Werken der berühmtesten römischen Juristen. Es enthält deren Ansichten zu verschiedenen Rechtsfragen und dient als juristische Entscheidungssammlung.
Codex Iustinianus: Der Codex enthält Gesetzestexte und Edikte, die von Kaiser Justinian erlassen wurden. Diese waren darauf ausgerichtet, das römische Recht zu systematisieren und zu vereinheitlichen.
Novellae Constitutiones Post Codicem: Dies sind spätere Gesetzeserlasse, die nach der Veröffentlichung des Codex Iustinianus erlassen wurden. Sie ergänzen und aktualisieren das römische Recht.
Der Corpus iuris civilis hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Rechts in Europa und gilt als eines der bedeutendsten juristischen Werke der Geschichte. In den folgenden Jahrhunderten wurde es als Grundlage für die Rechtssysteme vieler europäischer Länder verwendet, insbesondere im Bereich des Zivilrechts. Es beeinflusste auch die Entstehung des gemeinen Rechts in England. Heutzutage wird der Corpus iuris civilis oft von Rechtshistorikern, Rechtsanwälten und Studenten des Rechtsstudiums studiert.
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